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Ave Maris Stella

Zisterzienser-Gesänge

Hörproben
Salve Regina
Victimae Paschali Laudes
Catholicorum Concio
Benedicamus Domino

Dieses Programm umreißt die Musik des Ordens von ihren Anfängen unter Bernhard von Clairvaux' puristischer Musikästhetik bis zu den polyphonen Werken des Manuskripts Las Huelgas im 13. und 14.Jh. Die frühen Gesänge aus der Mitte des 12.Jh. sind von gleicher Einfachheit und Einschränkung gekennzeichnet wie die zeitgenössische Architektur des Ordens: Ornamentlosigkeit bei sorgfältiger Steinmetzarbeit des Quaderwerks.
Besonders beim Hymnengesang orientierten sich die Zisterzienser an den ältesten Dokumenten, vor allem am "Ambrosianischen Hymnar" des Hl. Ambrosius (340-397).
Die Musik des Ordens war stets Gegenstand von Auseinandersetzungen verschiedener Generationen von Zisterzienser-Kantoren mit den jeweiligen Erlässen der Generalkapitel, der obersten Ordensbehörde, die lediglich einfache Einstimmigkeit zugestand.
Die Musiker wurden angehalten, den Gregorianischen Choral zu "vereinfachen". Dennoch änderten sie nur wenige Töne und beteiligten sich nachweislich an der fortschrittlichen extemporierten Mehrstimmigkeit des späten 12. und beginnenden 13.Jh.
Es haben mehr Zisterzienserinnenklöster überlebt als Mönchsklöster. Bereits 1120 spielten die Nonnen mit Gründung des Klosters Tart nahe Citeaux eine wichtige Rolle und entwickelten u.a. unter der Äbtissin Gertrude 1258 in Helfta und unter Mechthild von Magdeburg eine reiche mystische und musikalische Tradition.
Diese aktive Rolle der Nonnen widerspricht den überholten Auffassungen, daß nur Mönche in Kloster und Kirche musizierten.
Neben der von uns vorgestellten Zisterzienser-Einstimmigkeit entstammen die polyphonen Stücke dem Manuskript Las Huelgas, einer Gebrauchshandschrift des von König Alfonso VIII. und seiner berühmten Gattin Eleonore von Aquitanien 1187 gegründeten "Monasterio de Santa Maria la Real", wo über 100 adlige Chor-Nonnen und 40 adlige Novizinnen wirkten und sangen.
Die strengen Vorschriften der Generalkapitel sind an der prächtigsten Klosterkirche Spaniens, Ort königlicher Feiern der hohen kirchlichen Festtage und Grablege dieser Könige sicher nicht immer befolgt worden.

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