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Puer Natus Est Nobis

Weihnachtsmesse des Mittelalters (10.-12.Jh.)

Hörproben
Kyrie
Agnus Dei
Gloria

Tropus Quem quaeritis in praesaepe, pastores, dicite?
Die Tropen (Einfügungen) am Anfang der Magna Missa noch vor dem Introitus, schufen die feierliche Atmosphäre - "Wen suchet ihr in der Krippe, Hirten? - Den Erlöser, Christus den Herrn, ein Kind in Windeln gewickelt ... jetzt wissen wir, daß Christus geboren wurde ... von ihm laßt uns alle singen und mit den Propheten ausrufen: Puer natus est nobis, ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt." In diesem Gesang, dem INTROITUS bewillkommnet die ganze menschliche Familie Jesus Christus.
Der Gang des Klerus zum Altar symbolisiert das Herabsteigen des Gottessohnes auf die Erde. Der folgende Gesang, das KYRIE, die Bitte um Sündenvergebung (Herr erbarme dich), ist ein uralter griechischer Gebetsruf, in dem sich heidnisches, jüdisches, christliches und profanes (Kaiserkult) vermischen. Nach Rupert von Deutz, Liturgiker des 12.Jh., "steht der Engel vor dem Altar, in seiner Hand ein goldenes Weihrauchgefäß. Dann zeigt sich der Menschensohn, von heiligem Feuer durchglüht. Währendessen singt der Chor Kyrie eleison, das alle Gebete der Kirche einschließt".
Im 2./3. Jh. Morgengebet, wurde das GLORIA ab dem 6.Jh. in Rom in die Weihnachtsmesse aufgenommen. Viele Kirchen des Abendlandes sangen das Gloria in griechischer Sprache und die Quelle des Textes ist der griechische Codex Alexandrinus aus dem 5.Jh.
Dem zweiten Ordinariumsgesang, dem Gloria, folgt das GRADUALE, ein responsoraler Sologesang von den Stufen des Ambo der römischen Basiliken gesungen: Viderunt omnes fines terrae (Alle Länder schauen das Heil unseres Gottes). Der Psalmtext auf das Weihnachtsfest bezogen, unterstreicht den Inhalt der vorangegangenen Lesung.
ALLELUIA - Dies sanctificatus (Ein hochheiliger Tag leuchtet auf). Innerhalb des Mess-Propriums ist das Alleluia ein Gesang von altehrwürdiger Tradition, spätestens seit dem 8.Jh. nachgewiesen. Aurelian von Reôme (9.Jh.) beschreibt das Alleluia: "... wir haben es von den Juden übernommen. Es bedeutet "Lobet Gott" und wurde aus Ehrfurcht in keine andere Sprache übersetzt.Alleluia ist der Gesang, der in den goldenen Straßen des Himmels, als dem ewigen Jerusalem, seine eigentliche Heimat hat."
Die SEQUENZ der Weihnachtsmesse Nato canunt omnia gehört zu den schmückenden Erweiterungen der Messe. Inhalt, Gedanklichkeit, Prosa und strophische Form der Sequenzendichtung geben Zeugnis von Theologie und Sprachkunst des lateinisches Mittelalters innerhalb der klösterlichen Kultur.
Die Sequenzen wurden bis auf die Ausnahme von vier Gesängen 1545 durch das Konzil von Trient verboten.
Das CREDO war in Spanien und Gallien seit dem 6.Jh. in Gebrauch, aber in Rom bis 1014 noch unbekannt. Der Gesang stammt wie so viele liturgische Gesänge aus dem Orient. In Gallien beteiligte sich, nach Amalar, das ganze Volk daran.
Der zweite Teil der Messe beginnt mit dem OFFERTORIUM Tui sunt caeli (Dein sind die Himmel und dein ist die Erde).
Das Offertorium leitete die Opferung ein und begleitete die Prozession der Gläubigen mit Brot und Wein, die diese in Form von Naturalien ehedem unter dem weitausladenden Gesang an die Altäre brachten.
Das Vaterunser, PATER NOSTER, faßt die wichtigsten Anliegen der Gäubigen in lapidaren Sätzen zusammen. Schon in ältester Zeit fand es in der Liturgie seinen Platz. In frühchristlicher Zeit wurde es vor den noch nicht Getauften geheimgehalten.
Das SANCTUS ist der durch die PRAEFATION eingeleitete Heiligruf mit BENEDICTUS des auf Jesaias zurückgehenden Lobgesangs vor der Eucharistie. Der Gesang entstammt dem byzantinisch-gallikanischen Trishagion (dreimal Heilig).
Das AGATUS DEI, wie das KYRIE zuerst auch Bestandteil der Litanei, taucht als selbständiger Gesang erst Ende des 7.Jh, auf.
Viderunt omnes fines terra (Alle Länder schauen das Heil unseres Gottes), die COMMUNIO begleitet wie der INTROITUS mit ihrem Psalmengesang eine liturgische Handlung, hier den Empfang des Abendmahls, ITE MISSA EST, der Entlassungsruf am Ende der Messe, wird von der Gemeinde mit DEO GRATIAS beantwortet.

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